Kitesurfen erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Zahlreiche Windsurfer sind mittlerweile umgestiegen und auch die Zahlen der Neueinsteiger beim Kitesurfen sind beeindruckend – aus einer Nischensportart hat sich ein Breitensport-Trend entwickelt.
Gründe hierfür sind sicherlich die Leichtwind-Möglichkeiten, aber auch weniger Materialaufwand und leichte Erlernbarkeit. Für Anfänger empfehlen wir die Liste der Surfschulen, die großenteils auch Kiteschulungen anbieten.
Spotguide Kitesurfen
Windsicher im Winter
Winterreviere mit bester Passat-Belüftung – die ganze Nordostküste bietet beste Surfspots zum Kitesurfen.
Ganzjährig
Extrem windsichere Kitespots, kristallklares warmes Wasser und riesige Stehreviere mit viel Platz.
Ganzjährig nah
Nordseebrandung , Ostseewelle oder Kiten in Flachwasserrevieren oder auf vielen geschützten Fjorden.
Ganzjährig
Zahlreiche Binnenreviere, Baggerseen und Voralpen-Seen, sowie die besten Reviere an Nordsee und Ostsee.
Windsicher im Sommer
Der zuverlässige Meltemi in den Sommermonaten belüftet die griechischen Inseln und das Festland in der Ägäis.
Sommerrevier
Das Surfer-Mekka mit zuverlässigem Passatwind und einzigartigen Wave-Bedingungen.
Ganzjährig nah
Die lange Nordseeküste und die vielen durch Dämme abgetrennte Binnenmeere bieten zahlreiche Kitespots.
Thermik im Sommer
Die oberitalienischen Seen mit den thermischen Winden oder die Inseln im Mittelmeer mit Mistral und Tramontana
Ganzjährig
Ganzjährig warme Temperaturen und eine gute Passat-Windausbeute locken in die Karibik.
Windsicher im Sommer
Tolle Wellenreviere und Flachwasser in geschützten Buchten – und dazu zuverlässiger Passat-Wind
Sommerrevier
Geschützter Lagunenbereich und weltberühmte Welle in Reichweite – so sieht wohl das Paradies aus.
Winterrevier
Im Winter erwacht in Peru der Passar aus Südost und erweckt zahlreiche Spots an der Pazifikküste zum Leben.
Winterrevier
Exotische Winterreviere zum Beispiel auf Boracay oder in Kingfisher ganz im Norden der Philippinen.
Ganzjährig
Die Kanarischen Inseln gehören genauso dazu, wie auch Tarifa oder die Costa Brava und Galicien.
Winterrevier
Der Cape Doctor kommt vor allem im europäischen Winter – dann gibt es beste Wavebedingungen
Definition „Kitesurfen“
Kitesurfen (oder auch kurz Kiten) – mit Hilfe eines Lenkdrachens (Kite) wird der Surfer auf einem Board angetrieben. Dabei wurden zunächst kurze Surfboards benutzt, mittlerweile haben sich aber eher speziell entwickelte Kiteboards durchgesetzt, die ohne umzusteigen in beide Richtungen zu fahren sind (bidirectional).
Auch bei den Kites hat sich eine Menge getan, so werden heute in der Mehrzahl Tubekites und Bowkites geflogen, aber auch Mattenkites – die z.B. besonders bei den Strandbuggies beliebt sind – werden wieder häufiger geflogen.
Erfindung und Entwicklung
Das Kitesurfen ist eine Kombination aus Wakeboarden/Surfen und Lenkdrachen (Kite) fliegen . Durch die sehr schnelle Erlernbarkeit und spektakuläre hohe wie auch lang andauernde Sprünge hat sich dieser Sport sehr schnell eine große Fangemeinde geschaffen, und diese wächst täglich.
Anfänglich fuhren die Kitesurfer noch vornehmlich mit Directional-Boards, also Surfboards mit klar definiertem Bug und Heck. Mittlerweile geht der Trend zum Bidirectional, das sind Wakeboards mit keinem eindeutigen Bug und die somit „vorwärts“ wie „rückwärts“ gefahren werden können.
Die Kites wurden mit der Zeit immer besser und direkter lenkbar, das 2-Leinen-System wurde vom 4-Leinen-System bzw. sogar 5-Leinen-System abgelöst, der Mattenkite mehr oder minder durch den Tubekite ersetzt, und die Kites wurden mehr und mehr „trimmbar“. Ausgeklügelte Depower-Systeme haben den Einsatzbereich immens vergrößert und ermöglichen auch den Ausgleich von starken Windböen.
Probleme und Gefahren
Aufgrund zahlreicher Unfälle auch mit Unbeteiligten werden mehr und mehr Surfspots für Kitesurfer gesperrt oder nur unter massiven Einschränkungen zugelassen.
Der Kitesurfer ist durch bis zu 30 m lange Leinen mit seinem Kite verbunden. Durch den großen Platzbedarf entstehen häufig Probleme mit anderen Badegästen oder Wassersportlern. Sowohl bei Start (Launch) und Landung (Drop) des Kites, als auch auf dem Wasser beim Surfen, kommt es immer wieder zu Unfällen.
Unkontrollierte Kites können schwere Verletzungen sowohl beim Kiter selbst, wie auch bei Unbeteiligten verursachen. Eine umfassende Ausbildung und ein Höchstmaß an verantwortungsbewusstem Umgang sind somit unerlässlich.
Regelungen für Kitesurfen
Naturschutz und Nationalparks
Ausgewiesene Naturschutzgebiete und Naturparks sind absolut tabu, in solchen Schutzzonen gilt eigentlich immer ein generelles Fahrverbot. Aber auch sonst sollten Schilfzonen und Tieransammlungen gemieden und in ausreichendem Schutzabstand passiert werden, um jegliche Störung der Tier und Pflanzenwelt zu vermeiden.
Schulungen und Lizenzen
Zahlreiche Interessenverbände und Vereine bemühen sich, die stark wachsende Zahl an Kitesurfern zu organisieren und Regeln für ein gefahrloses Miteinander zu definieren. Der VDWS, der Verband deutsche Windsurfing und Wassersport Schulen, hat die Ausbildung in 7 Level unterteilt, die das Fahrkönnen dokumentieren und bei vielen Kitecentern Voraussetzung für das Leihen von Material sind.
Vorfahrtsregeln Kitesurfen
Die Vorfahrtsregeln für Kitesurfer sind identisch mit denen der Windsurfer.
Zusätzliche Verhaltensregeln beim Kitesurfen
Die Verhaltensregeln sind zwar zumeist unverbindlich, aber deren Einhaltung ist vielerorts so oder in abgewandelter Form bereits Voraussetzung:
- Innerhalb von 50 m zum Strand sollte das Kiten vermieden werden. Zum Starten und Landen werden spezielle Zonen eingerichtet oder haben sich durch die Erfahrung etabliert – fragt vor Ort!
- Am Strand/Einstieg darf nicht gesprungen werden
- Lines werden aufgerollt, wenn nicht geflogen wird
- Safety Leaches sind Pflicht
- kein „Höhelaufen“ am Strand mit dem Kite in der Luft
- keine privaten Schulungen
- keine Starthilfe durch fremde Personen – fragt an den Schulen
Sicherheit beim Kitesurfen
Die Sicherheit sollte grundsätzlich oberstes Gebot sein, und zwar nicht nur für einen selbst, sondern auch für alle Unbeteiligten! Selbstüberschätzung führt immer zu einer Gefährdung Anderer. Eine gründliche Materialprüfung und die Einholung der Revier- und Wetter-Bedingungen sollten selbstverständlich sein!
Für den aktiven Kitesurfer steht zunächst die eigene Sicherheit im Vordergrund, die sich schon bei der Wahl des Kitesurfspots ausdrückt. Ablandiger Wind am offenen Meer ist zum Beispiel mit sehr viel Vorsicht zu genießen – ohne ausreichende Sicherheit im Hintergrund wie zum Beispiel einem besetzten Beobachtungsposten und einem funktionstüchtigen Rettungsboot sollte man nicht aufs Wasser gehen. Schon aus diesem Grund sind zahlreiche gute Surfspots mit Offshore-Bedingungen leider nicht geeignet.
Kitesurfen lernen
Wer das Kitesurfen lernen möchte, der wendet sich an eine der zahlreichen stationären oder auch mobilen Kitesurfschulen. Eine gute Kitesurfschule bietet Kurse in kleinen Gruppen unter den Regeln z.B. des VDWS an, um die Schulung nach festgelegten Richtlinien durchzuführen und eine entsprechende Lizenz bei erfolgreichem Absolvieren ausgestellt zu bekommen.>> Zu den Surfschulen
Kitesurf Lizenz vom VDWS
Der VDWS gibt eine verbindliche Kitesurfing Lizenz aus, die wiederum in 7 Könnensstufen (Level) untergliedert ist. Für das Grundscheinniveau sind 5 Level sowie die erfolgreich abgelegte Theorieprüfung erforderlich. Diese Kitesurfing Lizenz wird Euer steter Begleiter und weist Eure Befähigung aus, welches z.B. bei der Anmietung von Material erforderlich ist. Aber auch ain zahlreichen Kitesurfrevieren ist der Besitz einer Kitesurf Lizenz erforderlich, um überhaupt aufs Wasser gehen zu dürfen.
Die verschiedenen Level der Kitesurfing Lizenz:
Kitesurf Level 1 | Allgemeine Sicherheit, Startvorbereitung, Startübungen, erste Flugübungen, Bodydrag |
Kitesurf Level 2 | Bodydrag, Wasserstart des Kite |
Kitesurf Level 3 | Wasserstart, mindestens 50 gefahrene Meter |
Kitesurf Theorie | Fachbegriffe, Vorfahrtsregeln, Naturschutz, Gefahren erkennen |
Kitesurf Level 4 | Raumschot fahren, Steuern, Höhe halten, Basishalse |
Kitesurf Level 5 | Höhe gewinnen |
Kitesurf Level 6 | Basis Sprünge und Gleithalse oder Transition Jump |
Kitesurf Level 7 | Rotationen oder Kiteloop, Grabs, One Foot, Board off oder Railey |
Kitesurf-Ausrüstung
Zum Kitesurfen ist eine geeignete Ausrüstung nötig, womit aber zumeist aufgrund der riesigen Auswahl die probleme schon anfangen, denn was ist eigentlich eine geeignete Ausrüstung? Um die Beantwortung dieser Frage geht es eigentlich in jedem Gespräch zwischen Kitesurfern, denn letztlich hängt es vom persönlichen Fahrkönnen, den örtlichen Gegebenheiten auf dem Wasser und nicht zuletzt auch den körperlichen Voraussetzungen ab – also viele Faktoren, wobei vor alle die ersten beiden auch noch stark variieren.
Aber woraus besteht eine Kitesurf-Ausrüstung? Hier die wichtigsten Bestandteile:
- Kite (Schirm) mit Leinen
- Kite Bar mit Safety-Einrichtung und Trapeztampen
- Kite Board (Twin-Tip, Wakeboard oder Directional)
zusätzlich sind weitere Dinge erforderlich, um auch aufs Wasser gehen zu können:
- Pumpe für den Kite
- Leash (Sicherheitsleine) für das Board
- Neoprenanzug und/oder Lycra (je nach Temperatur)
- Trapez (Gurt mit Haken, Sitz- oder Hüfttrapez)
- ggf. Neoprenschuhe, Handschuhe, Haube
Sinnvoll, aber nicht zwingend erforderlich:
- Helm
- Prallschutzweste
Sinnlos, aber vermeintlich lässig:
- Boardshorts (über dem Neoprenanzug)
Ein Kite kann verschiedene Formen haben (Bowkite, C-Kite, Deltakite, Hybridkite usw.) und deckt mit seiner Größe immer nur einen mehr oder minder kleinen Windbereich ab. Möchte man also für sich den „surfbaren Windbereich“ erweitern, so sind mehrere Kites erforderlich – und ggf. auch verschiedene Kiteboards, da sich dann auch die Bedingungen auf dem Wasser verändern.
Urlaub und Kitesurfen
Den Urlaub mit Kitesurfen zu verbinden, ist für viele die einfachste Möglichkeit, sein Können zu verbessern und mal mehrere Tage am Stück auf dem Wasser zu sein, denn nicht für alle ist der Weg an die Küste überschaubar und kurz. Bei der Wahl des Urlaubsziels kommt es aber auch immer auf die Vereinbarkeit mit anderen Interessen an, den häufig muss ein Familienurlaub und die Möglichkeit zum Kiten in Einklang gebracht werden.
Zunächst muss die Frage beantwortet werden, ob ein Sommerurlaub auch in den nördlichen Gefilden in Frage kommt und mit dem Wunsch nach Baden, Pool und Temperaturen nahe der 30 Grad zu verbinden ist. Denn an Nord- und Ostsee gibt es wunderschöne Möglichkeiten den Sommerurlaub zu verbringen, preislich allerdings zumeist noch oberhalb einer Pauschalreise in den sonnigen Süden und ohne die Windgarantie in den Sommermonaten, die die Reiseziele in der Passat-Region bieten. So sind besonders beliebt:
Zieht es einen in den Süden, so stehen diverse windsichere Reiseziele zur Auswahl, die zuverlässig mit Passatwinden, dem Meltemi oder anderen sommerlichen Winden belüftet werden. Die beliebtesten Urlaubziele in den Sommermonaten für Kitesurfer sind:
Nun gibt es bei der Auswahl des Urlaubsortes neben der Windsicherheit noch weitere entscheidende Kriterien, wie z.B. Nachtleben, Sehenswürdigkeiten, Sandstrand, Infrastruktur oder auch die Sicherheit. So stellen wir immer wieder fest, dass insbesondere ein feiner Sandstrand längst nicht an allen Kitesurfspots geboten wird, denn häufig sind die Strände kieselig oder der Untergrund im Wasser steinig oder mit Korallen durchsetzt. Auch das Nachtleben ist nicht immer ergiebig. Die Reiseziele in den klassischen Tourismuszentren sind hier vorzuziehen wie z.B. El Gouna. Bei den Sehenswürdigkeiten und den kulturellen Reizen ist Griechenland ganz vorne dabei. Und auch die kulinarischen Genüsse können entscheidend sein.
Wer nach Ägypten fliegt, stellt sich sicherlich die Frage nach der persönlichen Sicherheit, aber auch die Sicherheit auf dem Wasser sollte berücksichtigt werden, denn ein Rettungsboot und ein besetzter Beobachtungsposten kann Leben retten, so dass professionelle Surfschulen vor Ort auch ein Entscheidungskriterium sind.