Ora
DEFINITION ORA – ERKLÄRUNG UND ERLÄUTERUNG
Die Ora ist ein thermischer Wind aus Süd am Gardasee und im Gebirgstal der Etsch, der durch die Sonneneinstrahlung und somit die Erwärmung der Berghänge entsteht. Ora ist also ein Wind in den warmen Jahreszeiten von Frühjahr bis Herbst. Die Ora (italienisch für „Stunde“) beginnt meist um die Mittagszeit (zwischen 12.00 und 13.30 Uhr), schläft erst wieder am späten Nachmittag ein, und wird dabei nicht so stark wie der Vento.
Je weiter man in den Norden vom Gardasee kommt, umso stärker ist der Wind, wobei je nach Sonneneinstrahlung und Position am See sehr unterschiedliche Verhältnisse herrschen können. Am stärksten wird der Wind an der schmalsten Stelle vom Gardasee am Hotel Pier und am späten Nachmittag am Conca d´Oro (5-6 Bft).
Wenn morgens der Vento sehr stark bläst und eine entsprechende Welle mitbringt, dann kann er dadurch die Ora verhindern. Das kalte Tiefenwasser wurde dann nach oben gewirbelt und auch die stärkste Sonneneinstrahlung reicht nicht mehr aus, um eine surfbare Ora zu entwickeln.
MERKREGELN
- Wenn es im Sommer bereits am Morgen einen leichten Südwind gibt, die sogenannte „Schlechtwetter-Ora“ oder von einheimischen Fischern „Vént de Temporal“ genannt, (In Torbole kann sie 6 bis 7 Windstärken erreichen), regnet es mit Sicherheit vor Sonnenuntergang. Die Folge: Der Wind schläft ein, und bei stärkerem Regen und Abkühlung gibt es vor Abend möglicherweise Bali (gefährlicher Nordwind).
- Wenn am Nachmittag bei normaler Wetterlage im Norden Wolken über die Berge ziehen und die Ora einschläft, dann kann es in kürzester Zeit je nach Abkühlung Vento (Pelér) oder gar Bali geben. Diese Winde werden immer stärker bei abflauender Sonneneinstrahlung und halten bis zum nächsten Tag bis ca. 14.00 Uhr an.